Erfahrungsbericht • am 21.05.2018 von Tim

Platzsparender Kompost mit der Wurmkiste

Diese putzigen Haustiere machen eure Biotonne überflüssig.

Seit April haben wir Haustiere! Und nicht nur zwei oder drei, sondern gleich 500 (ganz genau wissen wir das aber auch nicht).

Wir haben uns eine Wurmkiste gebaut. Das Prinzip der Wurmkiste ist einfach: es ist eine luftdurchlässige Holzkiste, in der Kompostwürmer (zusammen mit anderen Kleinstlebewesen) hausen. Ihr "füttert" die Kiste regelmäßig mit euren Bioabfällen. Mit der Zeit entstehen durch Kompostierung, angetrieben durch die Würmer, sogenannter Wurmhumus und Wurmtee, das sind sehr potente Dünger.

Die Idee eine Wurmkiste zu kaufen kam, als wir zur Zwischenmiete in Berlin wohnten und unser Mietshaus einfach keine Biomülltonne hatte. Einen Kompost gab es im Garten auch nicht, daher musste unser Biomüll immer in die Restmülltonne — was für eine Verschwendung!

Mittlerweile sind wir umgezogen und haben eine Biotonne, aber die Idee blieb — und da wir gerne viel Obst und Gemüse essen, wollten wir endlich dafür sorgen, dass unser Bioabfall noch gute Verwendung findet.

Also haben wir online einen Wurmkisten-Bausatz bestellt. Wenn ihr danach sucht, werdet ihr einige Anbieter solcher Kisten und Bausätze finden. Wir haben es leider verpasst, Bilder vom Aufbau zu machen — aber der Aufbau hat riesigen Spaß gemacht! Wenn ihr handwerklich und gestalterisch begabt seid, empfehle ich euch sogar, eure Kiste komplett selber zu entwerfen und zu bauen — quasi DIY. Für uns, denen eine Werkstatt fehlt, war der Bausatz aber ein toller Kompromiss. Es hat uns nicht allzu viel Zeit gekostet, aber etwas Arbeit steckt schon drin — und damit ist es auch eher "unsere" Wurmkiste als wenn wir eine fertig montierte gekauft hätten. Aber auch letzteres ist natürlich völlig in Ordnung!

Die Montage hat circa 2 Stunden gedauert. Die Würmer haben wir nach Empfehlung unseres Lieferanten erst bestellt, als die Kiste bereit war, und ja — die kamen auch per Post. Wir haben die Würmer nach Empfang in ihre neue Heimat umgesiedelt, und nach kurzer Eingewöhnungsphase durften wir sie zum ersten mal füttern.

Unscheinbar wie ein Hocker... bis man hineinschaut!

Mittlerweile ist ein Monat vergangen und wir konnten uns einen ersten Eindruck verschaffen.

Die Kiste steht in unserer Küche und fällt neben den Mülltonnen erst einmal gar nicht auf. Wir haben auch ein Kissen draufgelegt, und so funktioniert sie auch als Hocker. Natürlich kann sie auch auf dem Balkon stehen, solange es warm genug ist, aber wir finden sie dort am praktischsten, wo der Biomüll anfällt.

Die Würmer scheinen sehr glücklich zu sein — besonders mit dem vielen Kaffeesatz, den sie zu essen bekommen. Die Kiste riecht überhaupt nicht; macht man sie auf, riecht es bloß nach Erde, und das ist nun wirklich kein unangenehmer Geruch. Uns ist aufgefallen, dass wir in den letzten Wochen sehr viel weniger in die Biotonne schmeißen mussten: lediglich Giftiges und Schimmeliges geben wir den Würmern nicht.

Fleißig bei der Arbeit

Bisher konnten wir leider noch keinen Wurmhumus ernten, dafür ist einfach noch nicht genug Zeit vergangen. Ich werde mich dann in einigen Monaten mit einem weiteren Bericht melden!

Bis dahin können wir bereits sagen, dass die Wurmkiste eine tolle Lösung für die Kompostierung eurer Bioabfälle ist - nicht nur für Wohnungen mit wenig Platz. Und ein super Gesprächsthema sind die Würmer auch, wenn immer wir Gäste haben!